Ankunft in Krung Thep Maha Nakhon
Wir fliegen für knapp zwei Wochen von Brisbane nach Bangkok, um uns hier mit Kollegen zu treffen und ein bisschen Urlaub vom Urlaub zu machen. Nach dem doch etwas langen Flug über Manila kommen wir spät am Abend in der Hauptstadt Thailands an. Wir fangen erst gar nicht an, von „Kulturschock“ zu reden, denn natürlich ist es in einem asiatischen Land ganz anders als zum Beispiel in Deutschland oder Australien!
Die nächsten Wochen werden wir hier auf Erkundungstour gehen und uns mit den Gepflogenheiten der Thais vertraut machen. Wir sind schon gespannt auf die Erfahrungen und Erlebnisse und freuen uns, dass ihr uns begleitet!
Nachdem wir uns eine Mütze Schlaf geholt haben, legen wir gleich am nächsten Morgen los. Es ist sehr schwül und die Sonne scheint – wenn auch nur zaghaft durch den Smog am Himmel. In den Gassen und Straßen fahren die Roller hier haarscharf an uns vorbei, während wir all das Essen, das von den Einheimischen am Straßenrand zubereitet wird, bestaunen.
Die Stadt der Gerüche
Egal in welchem Stadtteil von Bangkok man gerade ist, immer riecht es nach irgendwas. Das kann mal ein köstlich süßer Duft sein, manchmal aber auch etwas Ekliges. Die Luftverschmutzung ist kein Geheimnis hier und auch wir hören in den Nachrichten, dass es immer schlimmer wird. Es ist keine Seltenheit, dass man die Leute hier mit Mundschutz herumlaufen sieht. Wir schließen uns da an – die Gesundheit geht nun mal vor.
Abgesehen davon kann man in Bangkok leben wie die Made im Speck. Kost und Logis gibt es zum Spottpreis und auch die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel halten sich in Grenzen. Informiert euch jedoch immer erst im Internet, wie viele eine Fahrt kostet. Die Fahrer von Taxis und den allseits bekannten Tuk Tuks (Autorikscha) hier erkennen einen Touristen natürlich sofort und schlagen da gern mal ein bisschen was auf. Auch wenn es trotzdem sehr günstig ist, wird man schließlich nicht gern übers Ohr gehauen. Gebt dafür einer ehrlichen Haut lieber ein bisschen mehr Trinkgeld!
Eine Flussfahrt über den Chao Phraya
Auch wir lassen uns eine Fahrt mit einem der Tuk Tuks nicht entgehen und fahren zu einem der unzähligen Piers am Chao Phraya. Wir haben eine Bootsfahrt gebucht und wollen – auch wenn es vergleichsweise überteuer ist – mit einem der Langheckboote (auch long-tail boats genannt) machen. Hier heißen diese Boote übrigens Ruea Hang Yao.
Wir fahren mit dem Boot durch einen Kanal im Bezirk Bangkok Noi. Es ist interessant, die vielen Häuser zu sehen, die hier direkt ans Wasser gebaut worden sind. Viele davon sind über die Jahre der Erosion zum Opfer gefallen und teilweise eingestürzt. Dennoch ist eine Großzahl der Häuser noch bewohnt, selbst wenn sie bereits stark beschädigt sind.
Hier findet an Wochenenden ein schwimmender Markt statt, wo viele Händler ihre Waren aus den Booten heraus verkaufen. In Bangkok gibt es übrigens einige dieser Floating Markets. Als wir dort sind, sind nicht ganz so viele Händler vor Ort, aber dennoch ist der Besuch eine schöne Erfahrung. Wir kaufen bei einer netten Dame auf ihrem Boot etwas Wasser und verzichten auf die Souvenirs. Auch Katzenfische können wir im Kanal sehen.
Wat Arun – The Temple of Dawn
Der erste richtige Tempel, den wir hier besuchen, ist Wat Arun. Oder mit vollständigem Namen Wat Arun Ratchawararam Ratchawaramahawihan. Er wird auch der Tempel der Morgenröte genannt und ist sowohl aus der Ferne als auch aus nächster Nähe sehr beeindruckend.
Die verschiedenen Gebäude sind mit Gold und Edelsteinen geschmückt. Der Mittelpunkt ist jedoch der zentrale Prang. Als Prang bezeichnet man einen Tempelturm in einem Wat (buddhistische Tempelanlage). Der gesamte Komplex ist Mosaik-ähnlich mit chinesischem Porzellan und Muscheln verkleidet. Die Details sind wirklich atemberaubend und man könnte hier Stunden verbringen, die vielen Hallen und Gebäude dieses Komplexes zu erkunden.
In der Tempelanlage befindet sich außerdem eine schön angelegte Grünfläche und viele faszinierende Statuen. Nachdem wir einen Großteil erkundet habe, warten auf die Fähre, die uns für 4 Baht (~ 0,10 €) pro Person auf die andere Seite des Flusses bringt, und genießen noch eine frische Kokosnuss.
Straßenchaos und Streetfood
Wir besuchen den Stadtteil Yan Nawa und erkunden dort die Gassen. Es ist sehr voll, laut und stickig. Man kommt kaum durch die Straßen, weil an den Seiten überall Essensstände stehen und mitten durch die Autos und Roller fahren. Wir beobachten, wie eins der Autos fast einen der Stände rammt – mit viel Rangieren schafft es der Fahrer schließlich, nur mit kleinen Schrammen vorbeizukommen.
So richtig gewöhnen können wir uns an dieses gefährliche Leben nicht, denn selbst auf den Fußwegen, wenn es denn welche gibt, kommt einem des Öfteren mal ein Roller entgegen. Wir brauchen etwas Luft zum Verschnaufen und finden in einer Seitenstraße einen schönen Markt.
So wie es aussieht, sind wir die einzigen Ausländer hier und wir fühlen uns zuerst ein bisschen wie auf dem Präsentierteller. Als wir dann aber an den Ständen entlang über den Markt schlendern, lässt dieses Gefühl etwas nach. Die Leute sind freundlich, auch wenn die Sprachbarriere uns ein bisschen an dem richtigen Verständnis hindert.
Letztendlich entscheiden wir uns für ein koreanisches Eis, das unter der Schokosoße aussieht, als bestünde es aus vielen einzelnen Schneeflocken. Diesen besagten Nachtisch gibt es aber in einem Laden namens Igloo und nicht an einem der vielen Stände. Wir haben schon von einigen gehört, dass man sich hier schnell mal eine Lebensmittelvergiftung einfangen kann und sind etwas vorsichtig, wenn es ums Essen und Trinken geht – deshalb essen wir nicht täglich an Straßenständen.
Das waren noch nicht all unsere Abenteuer in Bangkok. Im nächsten Artikel besuchen wir unter anderem den Lumphini Park, erleben die Stadt von ganz oben und sehen den liegenden Buddha. Bleibt gespannt!
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