Australien

Magische Begegnungen auf Raymond Island

Für alle eifrigen Leser haben wir zu Weihnachten noch eine kleine Überraschung parat – am besten, ihr lest den Artikel bis zum Ende, denn dort haben wir ein Video versteckt, in dem ihr unseren kleinen Koala-Freund beim Planschen und Spielen beobachten könnt.

Eine Fährfahrt, die ist lustig

Willkommen auf Raymond Island! Wir möchten euch heute zu einer kleinen Insel in den Gippsland Lakes mitnehmen, die bekannt für ihre große Koalapopulation ist! Die Insel ist nur sechs Kilometer lang und zwei Kilometer breit, die Einwohnerzahl liegt unter 500; trotzdem tummeln sich hier allerlei Tiere, die man aus Australien kennt! Nicht nur die süßen Fellnasen, sondern auch Kängurus, Papageien und Ameisenigel (auch als Echidnas bekannt) lassen sich hier finden.

Wir starten mit der Fähre von Paynesville aus; diese ist für Fußgänger und Fahrradfahrer komplett kostenlos. Wir nehmen aber unser Auto mit und bezahlen die Gebühr von $13, um zur Not die Insel mit einem Dach über dem Kopf zu erkunden – in den vergangenen Tagen hat es nämlich häufig geregnet und auch heute ist den Wolken nicht ganz zu trauen.

Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten und wir parken unser Auto gleich in der Nähe der Fähre. Ein paar Schritte weiter beginnt bereits der Koala Walk und es dauert nicht lang, da sehen wir bereits den ersten in den Baumwimpfeln über uns! Koalas sind meistens nicht sehr scheu, trotzdem sitzen sie leider oft weit oben in den Bäumen, um zu schlafen oder Eukalyptusblätter zu naschen.

Erkunden der Insel

Raymond Island hat neben der vielfältigen Tierwelt besonders eines zu bieten, was die Bewohner hier zu schätzen wissen: Ruhe. Abgesehen von den Naturgeräuschen und der ein oder anderen Touristengruppe, die es hierherverschlägt, ist es hier sehr ruhig und die Leute, die hier ihre Häuser haben, können sich wirklich glücklich schätzen, mitten in der Natur zwischen den Tieren und Pflanzen ihr Zuhause zu haben.

Wir folgen dem Koala Walk weiter und erblicken immer wieder den ein oder anderen Koala in den Bäumen; mal verschlafen, mal verspielt. Plötzlich sehen wir jedoch etwas aus dem Augenwinkel! Nicht weit oben, versteckt in den Baumwipfeln, sondern unten auf dem Boden. Ein kleiner Koala hat sich auf den mühseligen Weg gemacht, von seinem vertrauten Bäumchen herunterzuklettern, um an einer Pfütze zu spielen und zu trinken!

Die kleine Fellnase ist überhaupt nicht scheu und lässt sich von uns nicht stören. Im Gegenteil, als er uns bemerkt, kommt er sogar auf uns zu. Es fällt einem wirklich schwer, das kuschelige Tier nicht zu streicheln, aber wir halten uns natürlich zurück und fassen das niedliche Beuteltier nicht an.

Stattdessen beobachten wir ihn, wie er am Wasser trinkt, neugierig die Kamera beobachtet, sich kratzt, niest, gähnt und einfach nur zuckersüß ist. Wir haben Glück, dass wir den Kleinen ganz für uns haben – er wirft sich super in Pose und lässt uns ein paar tolle Schnappschüsse von ihm machen. Nach einer längeren Foto-Session verabschieden wir uns dann schweren Herzens und ziehen weiter.

Fünf Tipps, wie ihr garantiert Koalas zu sehen bekommt!

Ihr wollt auch Koalas sehen? Wir haben hier ein paar Tipps für euch, wie es euch am besten gelingt:

  1. Nach oben UND unten schauen; Koalas verstecken sich nicht nur in Eukalyptusbäumen, sondern auch in anderen. Auf dem Boden findet ihr manchmal auch eine Fährte in Form von koala droppings.
  2. Ausschau halten nach Kratzspuren an der Rinde; Koalas hinterlassen manchmal Spuren, wo sie nach oben klettern, oder fressen die Rinde.
  3. Auf Vergabelungen in Eukalyptusbäumen achten; dort sitzen die Koalas sehr gern, denn da kann man sich gemütlich anlehnen und schlummern.
  4. Nicht auf besseres Wetter warten; auch wenn Koalas selten oder gar kein Wasser trinken (sie bekommen das durch die Blätter, die sie fressen), manchmal hat man nach Regen Glück, die kleinen Tiere an Pfützen zu entdecken.
  5. Leise sein und genau hinhören; nicht etwa, weil man die Tiere sonst verscheucht, sondern weil sie interessante Laute von sich geben, die an ein sehr tiefes Grunzen oder Brüllen erinnern.

Am wichtigsten ist jedoch: Geduld haben! Die kleinen Beuteltiere sind nicht scheu und rennen nicht weg, wenn ihr euch behutsam nähert. Trotzdem sind sie Meister in der Tarnung, deswegen immer genau hinschauen!

Das Gippsland Lakes Reserve

Wir kehren langsam zu unserem Auto zurück, um die weiteren Teil der Insel zu erkunden. Am Wegesrand und in der Ferne sehen wir immer mal wieder Kängurus, die leider ziemlich weit weg sind und nicht so nahe kommen wie unser Koala-Freund. Trotzdem ist es schön, all diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen, und den Kängurus dabei zuzuschauen, wie sie im Gras schlummern oder verspielt durch die Gegend hopsen.

Im Nordosten von Raymond Island befindet sich der Resides Jetty; ein langer Steg, wo es oft vor Möwen nur so wimmelt. Es gibt hier außerdem einen schönen Strand, wo wir auch ein paar kangaroo droppings sehen – leider sind die springenden Beuteltiere heute nirgendwo in Sicht. Macht aber nichts, immerhin haben wir heute mindestes zwei Dutzend Koalas gesehen. Von uns bekommt Raymond Island auf jeden Fall eine klare Empfehlung für Leute, die noch keine Koalas zu Gesicht bekommen haben. Wer hier keins von den süßen Tierchen entdeckt, der muss schon ein ziemlicher Pechvogel sein.

Wir kehren zur Fähre zurück, die sogar noch bis spät in den Abend, Personen und Fahrzeuge hin und her befördert. Als wir einen letzten Blick auf die Insel werfen, bevor es nach Paynesville zurückgeht, fängt es wieder an zu regnen. Wir fragen uns, ob unser kleiner Koala-Freund sich in ein trockenes Plätzchen unter ein paar Eukalyptusblättern zurückgezogen hat oder ob er vielleicht noch immer in den Pfützen planscht. Vielleicht ist er eines Tages ja immer noch da, wenn es uns irgendwann mal wieder nach Raymond Island verschlägt.

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