Kuschelige Beuteltiere
Es ist bewölkt und verregnet, als wir in Lorne abreisen, um unsere Reise auf der Great Ocean Road fortzusetzen. Wir fahren Richtung Separation Creek – hier am Strand werden wir von hohen Wellen und rauem Wind begrüßt. In der Ferne sehen wir Eukalyptusbäume und bekommen einen Vorgeschmack auf das, was uns heute noch erwartet!




Ein paar Kilometer weiter erreichen wir endlich den Kennet River Koala Walk. Ja, ihr habt richtig gelesen! Etwa ein bis zwei Kilometer auf der Grey River Road lang lassen sich mit etwas Glück Koalas in der freien Wildbahn finden. Dazu muss man einfach die Augen offen halten und in den Bäumen nach den kleinen Bärchen suchen. Ein guter Anhaltspunkt sind die Eukalyptusbäume mit gabelförmigen Verzweigungen – hier verstecken sich die kleinen Koalas am liebsten, um zu schlummern und zu futtern. Und tatsächlich – wir haben Glück!

Als wir unseren ersten Koala sehen, sind wir sprachlos. Er sitzt weit oben auf einem Ast und träumt vor sich hin. Insgesamt sehen wir heute fast ein Dutzend von diesen niedlichen Tieren. Fast schon ein bisschen traurig ziehen wir weiter. Trotzdem halten wir immer auf der Weiterfahrt immer weiter die Augen auf – nach Koalas in den Baumwipfeln.

Apollo Bay und Cape Otway
Wir erreichen Apollo Bay, einen weiteren Küstenort direkt am Meer. Leider sind zu dem Zeitpunkt, als wir da sind, auch eine Menge Touristenbusse unterwegs und die Stadt ziemlich voll mit Menschen. Vermutlich ist es in anderen Orten entlang der Great Ocean Road genauso, trotzdem hat uns Lorne in dieser Hinsicht besser gefallen. Nichtsdestotrotz ist Apollo Bay ein schöner Ort für eine kurze Pause. Hier kann man leckeres Seafood essen und die hügelige Landschaft bewundern.


Auf dem Weg nach Cape Otway kommen wir erneut ins Staunen. Hier fahren wir nämlich durch einen toten Wald – all die Bäume sind komplett kahl. Später erfahren wir von einem Australier, dass eine große Koala-Population dafür verantwortlich war. Die haben hier alles von den Bäumen gefuttert, sodass die Koalas umgesiedelt werden mussten – es gibt hier einfach kein Essen mehr.



Cape Otway ist ein Kap im Süden vom Bundesstaat Victoria. Dort befindet sich auch der gleichnamige Leuchtturm; einer der ältesten und wichtigsten von ganz Australien. Der Eintritt zu dem Park, wo auch der Turm steht, kostet für Erwachsene knapp 20 Dollar. Dafür darf man nicht nur den Leuchtturm erklimmen, sondern bekommt auch Zugang zu den verschiedenen Wanderwegen und kann sich etwas Kulturgut von Aborigines ansehen und erklären lassen.






12 Apostles – ein Wunderwerk von Mutter Natur
Heute haben wir schon vieles gesehen und einiges an Strecke zurückgelegt. Unser letztes Ziel ist deswegen Princetown, ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo, wo wir uns ein Airbnb für eine Nacht gebucht haben. Im Zentrum des Dorfs gibt es einen General Store und einen Pub und das war’s. Wir beschließen aber, uns auszuruhen und uns auf den morgigen Tag vorzubereiten, denn da erwarten uns die Zwölf Apostel!


Wir machen zuerst einen Halt an den Gibson Steps; an dieser Klippe befinden sich Stufen, denen man bis nach unten zum Strand folgen kann. Hier kann man Möwen beim Planschen im Rinnsal an den Klippen beobachten und außerdem hat man von hier bereits einen spektakulären Blick auf die Steilküsten und die Twelve Apostles.


Die Zwölf Apostel selbst sind bis zu 60 Meter hohe Felsen aus Kalkstein und neben dem Uluru wahrscheinlich mit die bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Australien. Entstanden sind diese Felsformationen durch Jahre der Erosion und auch heute ändert sich diese Naturlandschaft ständig. Von den zwölf Aposteln sind mittlerweile nämlich nur noch acht übrig; im Jahr 2005 ist der neunte eingestürzt.


Es ist ein beeindruckendes Werk von Mutter Natur und eine Erinnerung daran, dass sich alles hier auf Erden ständig im Wandel befindet. Wer weiß schon, wie all das hier in ein paar Jahrzehnten aussehen wird.
Von Felsen, Schluchten und Brücken
Doch die Twelve Apostles sind nicht die einzige Sehenswürdigkeit hier im Port Campell National Park. Ein weitere spannende Felsformation wird Razorback genannt; diese verdankt ihren Namen den scharfen Kanten, die sich über die Jahre gebildet haben – und sie sehen wirklich aus, als wären sie scharf wie Rasierklingen!

In der Nähe befindet sich außerdem eine Schlucht namens Loch Ard Gorge, benannt nach einem Schiff, das 1878 nahe Muttonbird Island gesunken ist. Der Strand hier zwischen den Felsen ist heute ein beliebter Platz zum Baden und Sonnen.





Was uns hier am meisten fasziniert sind die verschieden Brücken, Bögen und Unterwasserhöhlen. So auch zum Beispiel der London Arch, der vor dem Jahr 1990 aufgrund der Ähnlichkeit zu der Brücke in England als London Bridge bekannt war. Mittlerweile ist diese natürliche Brücke leider auch der Erosion zum Opfer fallen und nicht mehr zu sehen, sondern nur noch der Bogen an sich.

The Arch hingegen ist noch ganz heil und ein weiterer wunderschöner Bogen, etwa sechs Kilometer westlich von Port Campell. Es ist faszinierend, den Wellen zuzuschauen, wie sie sich um die Felsformation schlingen und scheinbar kontinuierlich immer mehr von dem Gestein abtragen.

Zum Schluss wäre da noch The Grotto in Peterborough. Das ist ein natürlich entstandenes Erdloch, das an eine Grotte erinnert und deswegen diesen Namen trägt. Schaut man dort hindurch hat man einen spektakulären Blick auf das Meer!


Der imposante Blick über die Bay of Islands und die Kalksteine markiert für uns leider schon das Ende der Great Ocean Road. Wir genießen noch einmal die schöne Brise und diesen majestätischen Anblick.

Zurück in die Stadt
Langsam aber sicher haben wir das Ende der Great Ocean Road erreicht. Warrnambool ist die größte Stadt im Westen Victorias und wir haben hier für uns eine günstige Unterkunft über einem Pub für die nächsten Tage gefunden. Am Abend kann man hier zum Beispiel ein Gläschen Furphy Beer trinken.
Am Logan Beach befindet sich eine Whale Watching Platform, wo man regelmäßig Wale sehen kann. Bei unserem Besuch haben wir leider keine gesehen, sondern „nur“ eine niedliche Seerobbe; ein schöner Spaziergang war es trotzdem! Ansonsten ist Warrnambool ein guter Ort, um ein bisschen einzukaufen und durch die Stadt zu bummeln. Hier und da findet man ein paar schöne Ecken oder beeindruckende Streetart an den Gebäuden, aber wir freuen uns schon wieder, in die Natur Australiens zurückzukehren!


Demnächst geht es wieder zurück nach Melbourne – unser Auto bekommt dort noch seine Dachreling verpasst und wir möchten uns noch ein Rooftop Tent kaufen, bevor es dann Richtung Ostküste geht! Damit sind wir ein bisschen flexibler und können auch mal richtig campen gehen. Wart ihr schon mal an der Ostküste und habt vielleicht noch ein paar Tipps für uns? Ein paar Sachen haben wir schon geplant, aber wir freuen uns immer über Empfehlungen und Geheimtipps!
1 Comment
Marion Schepp
6. Dezember 2018 at 10:48Hallo ihr Lieben, das sind ja atemberaubende Bilder, wäre ich dabei gewesen, ich wäre noch immer am knipsen 😉 😀 Und die süßen Koalas hätte ich auch gerne beobachtet <3 Schade das es mit den Walen nicht geklappt hat, vielleicht habt ihr noch Gelegenheit dazu. Ich wünsche Euch weiterhin ganz viele schöne Erlebnisse und eine traumhaft schöne Zeit <3
Liebe Grüße aus dem regnerischen Deutschland und einen schönen Nikolaus 😉 <3 Mama Marion :* <3