Australien

Canberra und Umgebung: Erlebnisse aus der Hauptstadt

Komplett ausgerüstet ins Abenteuer

Wir sind zurück in Melbourne! Nach der Great Ocean Road ist es an der Zeit, unserem Auto den letzten Schliff zu verpassen. In Campbellfield finden wir einen Anbieter, der uns ein Rooftop-Tent auf das Dach unseres Mitsubishis baut. Damit steht einer Übernachtung in der Wildnis Australiens nichts mehr im Wege!

Allerdings ist es mit einem Termin zum Wochenende recht schwierig, weshalb wir uns für ein paar Tage in einem neuen Airbnb in Greenvale – einem Suburb von Melbourne – niederlassen. Die Nachbarschaft wirkt mit ihren Villen und Sportautos ziemlich nobel und auch unsere Unterkunft bei einer netten, indischen Familie ist nicht ganz ohne.

Unterkunft in Greenvale

Trotzdem sind wir ganz froh, als wir endlich unser Dachzelt haben und weiter Richtung Norden fahren können! Wir machen einen kurzen Halt in Seymour – einer kleinen Stadt, die für ihrer historische Eisenbahnstrecke bekannt ist. Nachdem wir uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln eingedeckt haben, geht es weiter!

Die erste Nacht im Dachzelt

Wir lassen den Bundesstaat Victoria hinter uns und fahren über die Grenze nach New South Wales. Hier liegt eine kleine Gemeinschaft namens Bowna und etwas außerhalb gibt es einen kostenlosen Zeltplatz, wo wir unser Lager aufschlagen können.

Unser Mitsubishi mit Dachzelt in Australien

Das Dachzelt war eine gute Investition – innerhalb von wenigen Minuten ist es aufgebaut, bietet Schutz vor den nervigen Insekten und ausreichend Platz für uns beide. Um uns herum sind nur ein paar Farmer, die ihrer Arbeit nachgehen. Ansonsten weit und breit nichts als Bäume, Wiese und niedliche Kakadus.

Dachzeltnomaden in Australien und unser kostenloser Zeltplatz

Die erste Nacht im Dachzelt ist etwas unruhig. Obwohl wir es in unserer Unterkunft unter den Sternen schön warm und bequem haben, sind die Geräusche von den nachtaktiven Tieren etwas gruselig, da man aus Deutschland andere Tierlaute gewohnt ist. Auch, dass ab und zu ein Scheinwerfer in der Dunkelheit zu sehen ist, macht es nicht besser. Trotzdem überstehen wir die Nacht natürlich unbeschadet!

Sonnenuntergang im Bowna Reserve

Ankunft in der Hauptstadt

Wir fahren weiter nach Gundagai; einer typisch australischen Provinzstadt. Wir besuchen dort das Prince Alfred Bridge Viaduct und machen eine kurze Rast im Old Mill Park. Für den ein oder anderen mag Gundagai etwas verschlafen wirken. Allerdings gibt es hier einiges zu entdecken! Zum Beispiel findet man ein paar Kilometer weiter den bekannten Dog on the Tuckerbox, ein Tribut an Pioniere.

Gundagai
Prince Alfred Bridge Viaduct

Endlich aber erreichen wir Canberra, die Hauptstadt Australiens. Im Zentrum sind die Unterkünfte etwas teuer und gerade vor der Weihnachtszeit ziehen die Preise natürlich noch etwas an. Wir haben uns deshalb ein gemütliches Airbnb in Amaroo rausgesucht; die Gastgeberin ist sehr nett und wir bekommen noch ein paar Tipps für kommende Ausflüge!

Unsere Airbnb-Unterkunft in Amaroo

Bei unserem ersten Trip in die Stadt sehen wir uns die Innenstadt an und besuchen ein Einkaufszentrum, um uns ein bisschen mit Lebensmitteln für die kommenden Tage einzudecken. Außerdem gibt es hier ein Kino, was wir gleich in Beschlag nehmen, um uns Boy Erased anzusehen (der Film startet im Februar 2019 unter dem Titel „Der verlorene Sohn“ auch in Deutschland) – von uns eine klare Filmempfehlung!

Party, Kultur, Natur und Politik

Wir besuchen die UC Refectory auf dem Campus der University of Canberra, wo wir uns bei einem Konzert von Alison Wonderland, einer DJane und Sängerin aus Sydney, beschallen lassen wollen – dem Konzert fiebert Torsten schon eine ganze Weile entgegen. Die Ohren tun uns hinterher zwar etwas weh, was aber dem Stehen in der ersten Reihe geschuldet ist. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall!

Alison Wonderland in der UC Refectory 2018 Canberra

Um uns ein bisschen zu erholen, fahren wir zum über 800 Meter hohen Mount Ainslie, wo man Papageien in den Bäumen beobachten kann und einen wundervollen Blick über die Stadt hat. Wir klappern noch ein paar schöne Lookouts ab – darunter auch den Mount Pleasant – und sehen uns am Panorama der Stadt satt. Zumindest vorerst. Es geht zurück in die Stadt, wo wir eine Pause im National Rose Garden einlegen und es uns an einem schattigen Plätzchen zwischen den Blumen und unter den Bäumen gemütlich machen. 

Blick vom Mount Ainslie auf Canberra
Blick auf den Black Mountain Tower
Süßer Papagei

Canberra ist bekannt für seine zahlreichen Staats- und Verwaltungsgebäude, was es in den Augen vieler Backpacker etwas „langweilig“ macht, wie wir gehört haben. Allerdings finden wir, dass es in Canberra auch sehr viele Grünanlagen gibt und die Seenlandschaft ist wirklich beeindruckend – überall duftet es hier nach Eukalypten, Pinien und Kräutern! 

Detailaufnahme im National Rose Garden

Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, dem Parliament House einen Besuch abzustatten. Fast hätten wir keinen Zutritt bekommen, da Massimo ein T-Shirt vom gestrigen Konzert trägt (mit der Aufschrift: „Fuck me up on a spiritual level“) und das leider nicht als „angemessene Kleidung“ durchgeht. Zum Glück drückt die nette Mitarbeiterin ein Auge zu und er darf das T-Shirt einfach umdrehen, sodass wir dann endlich eintreten dürfen.

Das Parliament House in Canberra

Im Parlamentshaus kann man Kunstwerke bestaunen, Kaffee trinken und mehr über die Politik des Landes erfahren. Uns fällt vor allem der geschmückte Festsaal ins Auge. Das Schuljahr neigt sich nämlich dem Ende zu und demnächst feiern die Schüler aus dem Senior Year hier ihre Abschlussfeier. 

Saal im Parliament House
Gemäldesammlung im Parliament House Canberra

Die „Busch-Hauptstadt“ 

Von unserer Gastgeberin haben wir den Tipp bekommen, am Abend am sogenannte Exhibition Park vorbeizufahren. Dort findet einmal im Quartal der Handmade Market statt, wo Leute aus ganz Australien ihre handgemachten Spielzeuge, Kunstwerke und Kleidungsstücke anbieten. Dieses Jahr feiert der Markt sogar sein zehnjähriges Bestehen – und mittlerweile lockt er über 20.000 Gäste an. Auch wir sind da und besorgen ein paar Souvenirs und Geschenke!

Handmade Market im Exhibition Park
Holzschnitzereien Handmade Market

Unser nächster Ausflug führt uns zum Telstra Tower, auch bekannt als Black Mountain Tower, der nach Australiens größter Telekommunikationsfirma Telstra Corporation benannt ist. Der Turm ist zu einem Wahrzeichen von Canberra geworden und schon von Weitem zu sehen. Von hier oben hat man noch mal einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und die Seenlandschaft. Es macht einfach Spaß, den Booten auf dem Wasser zuzusehen oder die Augen über die Bäume bis hin zu den Bergen wandern zu lassen.

Telstra Tower Canberra
Blick über Canberra und umliegende Gebiete

Natürlich schauen wir auch beim National Museum of Australia vorbei, wo zurzeit eine Ausstellung über Rom stattfindet. Das Museum erinnert von außen an eine Achterbahn und generell die Architektur drumherum und im Inneren ist atemberaubend. Leider haben wir nicht viel Zeit, um uns hier viel anzusehen, da das Museum bereits um 17:00 Uhr schließt.

Beeindruckende Architektur am National Museum of Australia

Das macht aber nichts; das Wetter ist schön und es ist noch ordentlich heiß! Wir verbringen den Abend im Commonwealth Park, wo wir uns in der Nähe des Captain Cook Memorial Globe ans Wasser setzen und die Seele baumeln lassen.

Captain Cook Memorial Globe
Commonwealth Park

Zum Abend ist es außerdem schön, noch einmal durch die Innenstadt zu spazieren. Streetart und Nachtleben findet man auch hier, allerdings nicht in dem Ausmaß wie in Melbourne. Die Bäume und Häuser sind trotz der sommerlichen Temperaturen von über 30 Grad schon weihnachtlich mit Lichterketten geschmückt und wenn man genau hinsieht, findet man auch hier mitten in der Stadt niedliche Tiere.

Am City Hill verstecken sich in den Gebüschen ganze Kolonien von Hasen, die man sehen kann, wenn man sich ganz leise bewegt. Als wir dort waren, hatten auch einige Aborigines dort ihr Lager aufgeschlagen. Das ganze Thema rund um die dortige Zelt-Botschaft ist politisch ziemlich aufgeladen, weswegen wir empfehlen, die Privatsphäre der Ureinwohner zu wahren und den Lagern respektvoll zu begegnen. 

Hasen in der Nähe des City Hill Canberra

Alles in allem hat uns Canberra sehr gefallen. Das Gerücht, dass die Hauptstadt für Backpacker eher uninteressant ist, konnten wir mit unserem Bericht hoffentlich ein bisschen widerlegen. Für uns heißt es nun erstmal wieder: Roadtrip! Es soll die Ostküste entlang bis nach Sydney gehen – von unseren Erlebnissen berichten wir euch natürlich wieder hier auf driftr.de! Bis dahin versorgen wir euch auf unserem Instagram-Kanal mit den aktuellsten Fotos von unserer Reise. Wir freuen uns auf euer Feedback!

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1 Comment

  • Reply
    Marion Schepp
    22. Dezember 2018 at 16:20

    Hallo lieber Massimo und Torsten,
    wie schön wieder einen Blog hier zu finden. Eine beschauliche Stadt wie ich finde ist Canberra. Ich hatte sie mir bedeutend langweiliger vor gestellt 🙂 Euer Bericht und die tollen Bilder geben einen hervorragenden Einblick, vielen Dank dafür 🙂 Auf Eurer Reise nach Sydney habt ihr sicher auch viel entdeckt und so bin ich schon wieder neugierig auf den nächsten Blog 😉 ich wünsche Euch schöne Weihnachtsfeiertage und viel Spaß bei Eurer Eroberung der Stadt Sydney, die sicher auch einiges zu bieten hat.
    Viele liebe Grüsse aus dem mit 12° und regnerisch, windigem Wetter aus Diez, Mama Marion <3 knuddel Euch <3 🙂

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