Willkommen in Seddon
Bus und Bahn fahren ist in Melbourne und Umgebung ziemlich einfach. Hier gibt es die sogenannten myki Cards, die man sich einmal kauft und immer wieder mit Guthaben auflädt. Beim Ein- und Aussteigen hält man diese dann kurz an eins der Terminals. Das Gute daran? Die Kosten sind täglich bei $ 8,60 gedeckelt und man darf so viel mit den Öffentlichen fahren, wie man will.
Wir laden also unsere mykis auf und fahren nach Seddon, einem Vorort von Melbourne und etwa sechs Kilometer von der Innenstadt entfernt. Hier haben wir unsere erste Airbnb-Unterkunft – eine ursprüngliche Milk Bar, also so etwas wie ein Tante-Emma-Laden. Unsere Gastgeber – Bruce und Darren – sind super nett, stehen uns während unserer Zeit in Seddon mit guten Tipps zur Seite und laden uns in ihren Garten zum Essen und Wein trinken ein.





Seddon ist relativ klein mit rund 5.000 Einwohnern und gehört zur City of Maribyrnong. Es ist eine ruhige Gegend und uns gefallen besonders die viktorianischen und edwardianischen Häuser und Cottages. Die zahlreichen Gärten und Parks laden zum Picknicken und Spazieren ein; in den Yarraville Gardens kann man auch dem Seddon Cricket Club beim Trainieren zuschauen. Apropos Yarraville …
Die Sonne und das Herz Yarravilles
Yarraville Village ist nicht weit von unserer Unterkunft in Seddon entfernt und zu Fuß etwa innerhalb von einer Viertelstunde zu erreichen. Ursprünglich ein Vorort für die Arbeiterklasse, mittlerweile aber durch die Gentrifizierung einer der angesagtesten Suburbs rund um Melbourne.
Der einzigartige Charme im Herzen des Dorfes hat es uns angetan; die Häuser aus dem 19. Jahrhundert zwischen den verschiedenen Bars, Restaurants und Shops versprühen eine Atmosphäre, als wäre hier die Zeit ein wenig stehen geblieben. Das Herzstück ist jedoch das Sun Theatre, ein Kino im Art-déco-Stil, dessen Neonschild in Sonnenform zu einer Art Wahrzeichen für Yarraville geworden ist.
Der Platz vor dem Kino ist mit einem Kunstrasen, Lampen, Bänken und Bäumen geschmückt. Hier tummeln sich zum Abend die Leute, die nebenan eine original italienische Pizza essen gehen möchten oder sich einfach nur in einer der Sitzgelegenheit herumlümmeln, um etwas zu trinken. Natürlich nur etwas Alkoholfreies, denn in Australien ist das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit verboten – nein, auch nicht in einer brauen Papiertüte!


Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen, dem Kino ein paar Besuche abzustatten; die Kinosäle sind nach geschlossenen Kinos in Melbourne benannt – The Girl in the Spider’s Web haben wir im Davis-Saal gesehen und bei unserer exklusiven Preview-Vorstellung im Barkly-Saal zu Fantastic Beasts 2: The Crimes of Grindelwald waren ein paar Mitarbeiter von UnmarkedAU in passenden Filmkostümen vor Ort.
TIPP: Bei Kawa-Sake gibt es köstliches Sushi, teilweise serviert im Sushi Boat. Und bei Friend or Pho findet ihr vietnamesische Köstlichkeiten zu erschwinglichen Preisen! In Seddon hingegen gefällt uns das Fig & Walnut am besten. Hier gibt es gesunde und abwechslungsreiche Kost – inspiriert vom Mittelmeer mit saisonalen Zutaten.



Augen auf beim Autokauf
Footscray ist wie man hier sagt ein up and coming Suburb von Melbourne, ist also auch im Aufschwung und entwickelt sich zurzeit sehr schnell. Der Vorort war ein beliebtes Einwanderziel, unter anderem für Griechen, Italiener und Vietnamesen. Das spiegelt sich auch im multikulturellen Zentrum wider, wie zum Beispiel auf der Paisley Street, wo zahlreiche Restaurants zu finden sind.
In Footscray gibt es auch eine Menge Car Dealer und Car Yards, aber hier gilt – wie überall eigentlich auch – Augen auf! Lasst euch Zeit, Bewertungen zu lesen und holt euch genug Informationen ein. Nicht jeder hat gute Absichten und es gibt viele – wie die Australier sagen würden – dodgy car dealers, die euch eine lemon (= Schrottkarre) verkaufen wollen.
Seid euch eurer Rechte bewusst (Stichwort: cooling-off period) und fragt am besten einen Einheimischen, dem ihr vertraut, um Rat. Unser Mitsubishi Pajero – wir nennen sie „Penny“ – hat anfangs auch ein paar Probleme mit dem Allrad-Antrieb gemacht. In solch einem Fall immer noch mal beim Autohändler nachhaken.

Footscray hat seine schönen Ecken, ist aber auch vor allem ein Industriegebiet und hatte für uns nicht ganz den Charme, der uns an Seddon und Yarraville so gefällt.
Strand, Wind, Gugelhupf – St. Kilda
Auf geht’s ein ganzes Stück weiter nach Südosten und zwar nach St. Kilda! Dies ist ein weiterer Stadtteil von Melbourne und Heimat vieler Besucherattraktionen – wie zum Beispiel der Luna Park und die zahlreichen Festivals, die hier stattfinden.

In St. Kilda gibt es außerdem einen der wenigen Strände, die Melbourne zu bieten hat: St. Kilda Beach. Zugegeben, es ist nicht der schönste Strand aller Zeiten und er genießt bei einigen der Einheimischen auch keinen übermäßig positiven Ruf (wortwörtliches Zitat: „Yeah, there is a beach, but it’s shit.“), aber hey, besser als gar kein Strand! Bei unserem Besuch ist es hier ziemlich windig und wir beschließen, ein bisschen entlang der Promenade zu spazieren und zum Pier vorzugehen.


Am Pier kann man das ganze Jahr über nämlich Pinguine beobachten; die beste Zeit dafür ist allerdings später Nachmittag oder Abend. Wir sind für die Pinguine leider etwas zu früh und begnügen uns stattdessen mit einem kühlen Getränk im St. Kilda Pavilion.

St. Kilda hat den Ruf, ein Stadtteil für die Elite und „Yuppies“ zu sein. Ob das tatsächlich so ist, können wir nach einem Tag nicht beurteilen. Uns gefallen jedenfalls die schönen Gebäude, die vielseitigen Parks und das beeindruckende Palais Theatre, eines der drei Theater in diesem Stadtteil.


Auf der Acland Street gibt es viele Restaurants, Bars und Bakerys. Wir beschließen, bei Monarch Cakes vorbeizuschauen. Hier soll es den besten Chocolate Kooglhoupf geben und dieser hat hier schon eine Art Kultstatus erreicht. Viele ihrer Rezepte stammen ursprünglich aus Polen und anderen europäischen Ländern und werden schon seit über 80 Jahren so gebacken.


Williamstown: Handwerkskunst und Geschichtsstunde
Um von St. Kilda nach Williamstown zu kommen, kann man die Fähre nehmen und über die Port Phillip Bay schippern. Man hat hier einen tollen Blick auf Melbournes Skyline!

Als wir Williamstown besuchen, findet gerade der Williamstown Craft Market statt. Auf dem Markt im Commonwealth Reserve verkaufen Einheimische ihre Handwerksarbeiten oder selbstgemachten Speisen – auch wir suchen uns etwas Essbares und setzen uns dann an ein schattiges Plätzchen unter einen Baum.

Am Gem Pier kann man die Fische, Schwäne und Quallen im Wasser beobachten oder das Maritime Museum besuchen. Dieses Museum befindet sich in der MAS Castlemaine, einem Minenräumboot aus dem zweiten Weltkrieg. Direkt gegenüber ist der Anlegeplatz der Enterprize, bzw. eine Nachbildung von John Pascoe Fawkners Schoner Enterprize – das Schiff, das 1835 von Tasmanien aus segelte, um die heutige Stadt Melbourne zu gründen.



Uns ist es ein bisschen zu heiß für Museen und Segeltouren, deswegen spazieren wir lieber noch ein bisschen durch Williamstown und erkunden die Gegend. Dieser Vorort gefällt uns besonders gut, vor allem mit dem schönen Markt und bei dem tollen Wetter! Ein Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall!



Nach unserem Ausflug kehren wir nach Seddon zurück und bereiten uns auf unser nächstes Abenteuer vor – die Great Ocean Road, von der wir euch dann in einem der nächsten Beiträge berichten werden.
2 Comments
Marion Schepp
26. November 2018 at 04:02Hallo meine Beiden Lieben <3
das könnte mir auch gefallen die kleinen Vororte von Melbourne zu besuchen. Es hat etwas nostalgisches. Mit den tollen Bildern und den Texten gebt ihr uns einen schönen Einblick in die dortigen Lebensverhältnisse, vielen Dank dafür <3
Ich wünsche Euch für die Weiterreise alles Gute und eine pannenfreie Fahrt <3 🙂
Liebe Grüße aus dem mittlerweile kalten Deutschland und dicken Bussi,
Mama Marion <3 🙂
driftr
26. November 2018 at 08:55Danke schön! Es freut uns, dass wir dir mit unseren Eindrücken eine Freude machen konnten! 🙂
Vielen Dank und bis bald!