Australien

Melbourne: Ein Paradies für Hipster, Foodies & Künstler

Urban Life

Wir landen in Melbourne – unser Start- und Ausgangspunkt für unsere Australienreise. Es ist später Abend und voll bepackt stehen wir endlich am Flughafen und warten ungeduldig auf unser Shuttle, das uns zu unserer ersten Unterkunft bringen soll.

Wie es sich für zwei echte Backpacker gehört, starten wir in einem Hostel (wobei bei dieser Unterkunft ehrlicherweise der Ausblick der Dachterrasse wohl das Beste daran war), um uns vom Jetlag zu erholen und uns um die wichtigsten Dinge zu kümmern. Dazu gehören:

  • australische Steuernummer (Tax File Number) beantragen
  • australisches Konto eröffnen
  • SIM-Karte besorgen
Ausblick von der Dachterrasse unseres Hostels in Melbourne

Wir laufen über die Flinders Street, vorbei am gleichnamigen Bahnhof, der Flinders Station – gut zu erkennen an den Uhren über dem Eingang, die die Abfahrtszeiten der verschiedenen Bahnen anzeigen. Hier herrscht ständig Trubel; die Ampeln schalten schnell von Grün wieder zurück auf Rot, Menschen kommen an, Menschen reisen ab. Dazwischen fährt die Tram, die hier in der sogenannten Free Tram Zone kostenlos Passagiere befördert. Im Zentrum von Melbourne kosten die Fahrten in dieser Zone nämlich absolut nichts – ein guter Weg, die Stadt zu erkunden.

Flinders Station

Unweit der Flinders Station befindet sich der Federation Square, auf dem jährlich mehr als 2.000 Veranstaltungen stattfinden; darunter zum Beispiel das Melbourne Music Festival, aber noch viele weitere Events für Kunst und Kultur. Außerdem befinden sich hier auf dem Federation Square mehrere Museen und ein Visitor Centre.

Federation Square in Melbourne

Für einen schönen Überblick über Melbourne und Umgebung ist das Eureka Skydeck einen Besuch wert. Aus knapp 300 Metern Höhe sieht man hier, wie weitläufig Melbourne und die dazugehörigen Vororte sind. Außerdem lässt sich das hektische bunte Treiben an der Flinders Station beobachten und das Victorian Arts Centre, das ein kleines bisschen an den Eiffelturm erinnert, wirkt von hier oben ganz klein. Melbourne ist nach Sydney die zweitgrößte Stadt Australiens und besteht aus der Inner City und mehreren Suburbs, von denen wir in den kommenden Tagen noch einige besuchen wollen.

Ausblick vom Eureka Skydeck
Blick über Melbourne vom Eureka Skydeck

Die Idylle mitten in der Stadt

Wir lassen das hektische Zentrum erstmal hinter uns, überqueren die Princes Bridge und spazieren entlang des Yarra River. Hier ist es tatsächlich etwas ruhiger und sogar ziemlich idyllisch. Fahrradfahrer und Jogger sind hier auf dem Main Yarra Trail unterwegs und am Flussufer kann man Enten und Möwen beim Faulenzen beobachten. 

Blick auf Melbournes Skyline und den Yarra River
Enten mit ihrem Nachwuchs am Yarra River

Zu unserer Rechten sehen wir schon den botanischen Garten in seiner vollen Pracht, der zum Verweilen einlädt. Es ist Frühling in Melbourne, aber in der Sonne ist es trotzdem schon ordentlich heiß. Allerdings ist Melbourne auch dafür bekannt, an einem Tag wettertechnisch alle vier Jahreszeiten mal durchzumachen. Ein überraschender Regenschauer oder ein heftiger, aber schnell wieder vorüberziehender Sturm sind hier keine Seltenheit.

Zum Glück bleiben wir von unerwarteten Wetterlaunen vorerst verschont und können unseren Spaziergang durch die Royal Botanic Gardens genießen. Einfach mal die Augen schließen, die Sonne auf dem Gesicht spüren, die verschiedenen Düfte der Blüten genießen und die Ohren spitzen – die einheimischen Vögel geben ihren Gesang zum Besten und veranstalten ein wahres Orchester der Töne. Ein ganz anderer Klang als der aus der Stadt bekannte Lärm.

Royal Botanic Gardens in Melbourne

Gedenken – damals wie heute

Was uns schon den ganzen Tag über auffällt: Überall sind Mohnblumen zu sehen oder werden auf der Straße verteilt. Die sogenannten Remembrance Poppies sind ein Symbol zum Gedenken an Kriegsgefallene und am 11. November 2018 feiern die Melburnians den Remembrance Day. Als wir den Shrine of Remembrance besuchen, ist auch hier bereits alles mit gehäkelten Mohnblumen geschmückt.

Gehäkelte Mohnblumen am Shrine of Remembrance

Leider dauert es nicht lange und schon am nächsten Tag haben wir bedauerlicherweise einen neuen Grund zum „Gedenken“. Auf der Bourke Street kommt es zu einem Messerangriff, bei dem ein Mitgründer der Pellegrini’s Espresso Bar zu Tode kommt. Es sind Nachrichten, die man nie gerne hört, und wenn man auch noch so nah dran ist, macht das einen schon sehr betroffen. Ein paar Tage später kommen wir noch mal an der Bourke Street vorbei; viele Menschen haben hier nun ihre Anteilnahme mit Blumen und Sprüchen zum Ausdruck gebracht.

Gedenken auf der Bourke Street in Melbourne nach einer Messerattacke

Hipster & Streetart 

In ganz Melbourne lassen sich Streetart-Kunstwerke finden, aber in einigen Lanes in der Inner City verstecken sich die beeindruckendsten von allen. Die bekannteste Gasse dafür ist wohl die Hosier Lane, aber auch die AC/DC Lane, die nach der australischen Rockband benannt ist, die Croft Alley und viele weitere sind sehenswert.

Blick in die Hosier Lane
Hosier Lane
Streetart in Melbourne
AC/DC Lane
Hosier Lane in Melbourne

Es lohnt sich, länger zu verweilen und genauer hinzuschauen. Hier und da findet man tolle Werke, die sich zwischen den bekannten Marvel-Gesichtern und der Queen auf dem Skateboard verstecken. Auch gesellschaftskritische und nachdenklich stimmende Arbeiten sind darunter. Einfach mal innehalten und den Blick schweifen lassen.

Massimo inmitten von Streetart
Gesellschaftskritische Streetart
Wunderschöne Verzierungen an grauen Betonpalästen

Besonders beliebt sind in Melbourne auch die zahlreichen Rooftop-Bars. Bei schönem Wetter (aber eigentlich auch bei schlechtem) trifft man sich gern auf den Dächern der Häuser zu einem Drink oder zwei. Solche Bars findet man auch in Fitzroy, einem Stadtteil von Melbourne, das man als Hipsterviertel bezeichnen könnte. Eine dieser Bars namens Naked for Satan auf der Brunswick Street lädt uns geradezu ein, hier mal vorbeizuschauen und mit Blick auf die Skyline Melbournes Inner City etwas zu trinken.

Straßen in Fitzroy
Melbourne Fitzroy
Einblick in die Bar „Naked for Satan“
Detailaufnahme eines Getränks in der Bar „Naked for Satan“

Für Harry-Potter-Fans: Im angrenzenden Stadtteil, in Collingwood, findet ihr den Store of Requirement – ein Laden für jegliches Merchandise zu allem, was mit Harry Potter und Fantastic Beasts zu tun hat! Zugegeben: So cool wie der Shop in London oder das House of MinaLima ist es nicht ganz. Aber wenn man in der Nähe ist – und als Potterhead –, muss man da natürlich vorbeischauen!

The Store of Requirement in Collingwood

Ein Foodie-Paradies

Melbourne ist bekannt als ein wahres Paradies für Feinschmecker und Foodists. Egal ob ausgefallene Spezialitäten, vegane Bowls mit Avocado und Kürbis oder „gesundes“ Fastfood – hier ist für jeden Gaumen etwas dabei! 

Gesunder Snack für zwischendurch mit Hühnchen, Kürbis und Superfood-Samen
Frischer Salat mit Rote Beete und Avocado

Grill’d zum Beispiel ist ein leckerer Burger-Laden, der sich unter anderem für Umweltthemen und Mutter Natur engagiert (daher der Slogan: „Are you a Motherlover?“) und für wohltätige Zwecke spendet. 

Bei Lord of the Fries hingegen gibt es vegane und vegetarische Köstlichkeiten; Burger und Fritten „100% AUSSIE OWNED & OPERATED“ und definitiv zu empfehlen!

Während unserer Zeit in Melbourne finden außerdem gerade die Melbourne Night Noodle Markets am Birrarung Marr Park statt. Wer hier Ramen-Nudeln erwartet, ist definitiv an der falschen Adresse. Weder was die Noodles an sich noch den Preis betrifft. Ja, das Essen ist überteuert, aber es macht einfach Spaß, sich unter die Leute zu mischen und sich die verschiedenen durchgedrehten Gerichte anzusehen und hier und da ein bisschen zu kosten.

Melbourne Night Noodle Markets
Interessante Komposition eines Nudelgerichts

Was noch wichtig ist: Die Melburnians lieben guten Kaffee und wenn es irgendwo in Australien guten Kaffee gibt, dann hier! Es macht einfach Spaß, sich in den Streets und Lanes zu verlaufen, um irgendwo ein kleines Café zu entdecken, wo man von Baristas einen köstlichen, heißen Kaffee serviert bekommt.

Melbourne ist groß und die Welt ist ein Dorf

An einem Morgen treffen wir einen Kollegen von Massimo, der in Melbourne lebt und arbeitet. Massimo hat für Up Multimedia ein Spiel übersetzt und sich kurzerhand mit dem Entwickler zum Kaffee verabredet; dabei haben wir noch ein paar Insider-Tipps für unsere Reise bekommen, die wir euch in den nächsten Blogartikeln bestimmt mit zeigen werden.

Massimo und sein Kollege am Yarra River in Melbourne

Melbourne hat so viele verschiedene Facetten und überall gibt es etwas zu entdecken. Im nächsten Artikel möchten wir euch die Vororte ein bisschen genauer zeigen und euch die schönsten Seiten der Suburbs zeigen!

Stadtzentrum von Melbourne

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2 Comments

  • Reply
    Marion Schepp
    23. November 2018 at 09:28

    Hallo ihr Lieben,
    ich grüße Euch herzlich aus dem nebligen und -2° Grad frostigen Diez 😉
    Eine interessante Stadt ist Melbourne mit vielen Facetten, danke für die erlebnisreichen Eindrücke. Mein persönlicher Favorit „Royal Botanic Gardens“ 🙂 das habt ihr Euch sicher schon gedacht 😉
    Es macht immer viel Freude Euren Blog zu lesen und die tollen Bilder an zu sehen <3 🙂
    habt weiterhin viel Freude und eine gute Zeit, bis zum nächsten Blog 🙂
    Mama Marion <3

    • Reply
      driftr
      23. November 2018 at 09:41

      Hihi, ja, das haben wir uns schon gedacht! 😉 War wirklich sehr schön da!

      Wir schicken dir ein bisschen Sonne und liebe Grüße =)

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