Hochsommer in Australien
Die Ostküste Australiens ist lang und wir haben nicht einmal die Hälfte des Weges hinter uns! Als wir Sydney verlassen, steuern wir unser nächstes Ziel an: Byron Bay, ziemlich weit im Norden von New South Wales. Auf dem Weg dorthin erleben wir allerdings noch einige Abenteuer, von denen wir euch hier berichten.
Es ist Hochsommer in Australien! Das zeigt sich nicht nur an den heißen Temperaturen von teilweise über 40° Celsius, sondern auch an den gefährlichen Buschbränden, von denen man immer wieder hört. Auch wir sehen auf unserer Fahrt einige Rauchschwaden und anrückende Feuerwehrautos.
Als wir in New Castle ankommen, ist auch unser Auto heiß gelaufen und wir beschließen, eine kleine Pause einzulegen, um die Klimaanlage nicht weiter zu strapazieren und den Motor sich ein bisschen abkühlen zu lassen. Der Civic Park eignet sich dafür hervorragend; man kann es sich gemütlich machen und hat einen herrlichen Blick auf den Springbrunnen vor dem Cultural Center.
Ruhe und Entspannung
Da wir heute schon einiges an Kilometern zurückgelegt haben, entscheiden wir uns, die Nacht hier zu verbringen. Natürlich nicht im Park, sondern in einer niedlichen Unterkunft im Vorort Stockton. In unserem Zimmer, das zu dem Pub im Erdgeschoss gehört, arbeiten wir noch ein bisschen und gönnen uns dann ein klassisch deutsches Abendessen: Schnitzel! Das muss zur Abwechslung auch mal sein!
Am nächsten Tag geht der Roadtrip weiter und wir fahren bis Bonny Hills. Auf dem Weg dorthin legen wir eine kleine Pause am Stingray Creek ein; eine herrlich idyllische Ruhe, aber leider weit und breit keine Rochen in Sicht.
In Bonny Hills empfehlen wir unbedingt einen Besuch im Grants Head Reserve. Wenn man mal ein bisschen Ruhe vor dem großen Touristenansturm haben möchte, findet man hier mehr als genug davon! Wir haben die wunderschönen Klippen ganz für uns allein und können uns auf der Wiese ausruhen. Sogar ohne die nervigen Stechmücken, die sonst häufig einen Strich durch solche Vorhaben machen!
Legenden von Aborigines und Koalas
Wir möchten heute noch Port Macquarie erreichen und brechen nach ein paar weiteren Fotos wieder auf. Vor der besagten Stadt liegt jedoch das empfehlenswerte Tacking Point Lighthouse im Sea Acres National Park. Neben dem weitläufigen Strand und natürlich dem Leuchtturm gibt es hier auch in der Ferne die Three Brothers zu bestaunen. Nicht zu verwechseln mit den Three Sisters aus den Blue Mountains! Diese „drei Brüder“ sind drei getrennte Berge; Dooragan, Mooragan und Booragan. Laut Aborigine-Legende sind drei Brüder von einer Hexe namens Widjirriejuggi getötet und dort begraben wurden, wo die Berge stehen.
Schließlich erreichen wir Port Macquarie und verbringen die Nacht in unserem Rooftop Tent auf einem Campingplatz. Es ist immer noch Ferienzeit und deshalb besonders voll. Für diese eine Nacht ist das uns aber egal und wir machen es uns in unserem Zelt bequem!
Bevor wir am nächsten Tag die Zelte abbrechen, statten wir dem örtlichen und ersten Koala Hospital Australiens einen Besuch ab. Hier werden Koalas seit 1973 gesund gepflegt, bis sie wieder in die Wildnis zurückkehren können oder – in einigen besonders tragischen Fällen – bleiben sie für immer dort, um betreut und gepflegt zu werden.
Es ist ziemlich herzzerreißend die traurigen und tragischen Geschichten dieser Koalas zu erfahren. Viele der Überlebenskünstler haben wir sofort ins Herz geschlossen und mit einer kleinen Spende unterstützt. Die Pfleger und Betreiber dieses Koala-Krankenhauses machen wirklich einen großartigen Job und wenn ihr in der Nähe seid, empfehlen wir euch unbedingt, dort vorbeizuschauen und die kleinen Fellnasen zu unterstützen. Man kann sogar einen Koala adoptieren und somit einen kleinen Beitrag für dessen Genesung leisten!
Wolkig mit Aussicht auf Haiangriffe
Als wir Nambucca Heads erreichen, hat sich der Himmel ein bisschen zugezogen. Für uns ist das eine willkommene Abwechslung zur prallen Sommersonne, auch wenn es dennoch ziemlich heiß bleibt. Wir nutzen das wolkige Wetter für einen kleinen Spaziergang am Inner Harbour und entlang des Wassers.
Ein australischer Angler, den wir zufällig auf dem Steg kennenlernen, erzählt uns von einem Haiangriff hier in der Gegend, der noch nicht einmal zwei Wochen zurückliegt. Nicht gerade das, was wir unbedingt hören wollten, denn in ein paar Tagen beginnt ja unser Surf-Camp in Byron Bay. Wir plaudern noch ein wenig und verabschieden uns dann von dem Mann, allerdings nicht ohne eine Empfehlung fürs Mittagessen zu bekommen.
Am Nambucca River kann man zwar baden, allerdings ist uns gerade nach dem Kommentar eher weniger danach. Wir genießen stattdessen den Blick über das Wasser und die Steine, auf denen Besucher Sprüche und Namen hinterlassen haben.
Die Muttonbirds
Die nächste größere Stadt ist Coffs Harbour, wo wir auch sogleich ein günstiges Zimmer für die Nacht finden. Dieses ist allerdings nicht gerade das sauberste und ehrlich gesagt eins der schlechtesten Hostels, das wir je in Australien besucht haben, aber wir wollen uns nicht zu lange darüber aufregen. Schließlich sind wir auf einem Roadtrip und bleiben nur die eine Nacht.
Den Hafen von Coffs Harbour sollte man besucht haben. Das Mutton Island Nature Reserve, das direkt am Hafen liegt, ist ein Schutzgebiet für über 5.500 Keilschwanz-Sturmtaucher, die hier Muttonbirds genannt werden. Man darf dieses Gebiet betreten, muss aber natürlich Rücksicht auf die Vögel nehmen. Während wir über den Hügel spazieren, entdecken wir sogar auch einige Vogeleier. Und wer bis ganz nach vorne läuft, wird mit einem Blick aufs offene Meer belohnt!
Die Riesengarnele
Es sind nun nur noch wenige Tage, bis wir in Byron Bay sein wollen, und so beschließen wir, einen letzten Zwischenstopp in Ballina einzulegen. Das Wahrzeichen hier? Nun ja … Paris hat den Eiffelturm, New York die Freiheitsstatue und West Ballina hat … eine Riesengarnele!
Ansonsten gibt es in Ballina neben einigen Parks auch eine schöne Promenade. Als wir diese besuchen, sehen wir einen vertrauten Anblick: Pelikane, die den Anglern dabei zusehen, wie die Fische verarbeitet werden. Natürlich erhoffen sich die kleinen Schnappmäuler wieder ein paar Fischabfälle – die sie dann schließlich auch bekommen!
Ab morgen ist es dann soweit! Wir buchen ja relativ wenig im Voraus, um so viel Freiheit wie möglich zu haben und so spontan zu sein, wie wir wollen. Auf das Surf-Camp in Byron Bay freuen wir uns aber schon seit längerer Zeit und wir können es kaum erwarten, euch davon zu berichten. Bleibt also gespannt, wie wir uns auf dem Surfboard anstellen!
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