Australien

Die Ostküste Australiens: Von Kängurus und Riesenrochen

Im Garten Eden

Als wir in dem Örtchen namens Eden ankommen, erwartet uns nicht das Paradies, sondern ein regelrechter Wolkenbruch. Der Zyklon, der Mitte Dezember an der Ostküste wütet, hat auch diesen Ort erreicht. Als wir uns im Supermarkt mit Lebensmitteln eindecken, flackert das Licht und das Gewitter wird immer heftiger. Auch in unserem Motel für die Nacht fällt kurzzeitig der Strom aus – die Australier hier scheinen es gewohnt zu sein; bei strömenden Regen begegnet uns einer in Flipflops und scheint sich zu denken „who cares?!“

Gewitter und heftiger Regen in Eden

Als wir das Unwetter unbeschadet überstanden haben, beschließen wir, einen Ausflug zum Green Cape Lighthouse zu machen. Mehr dazu erfahrt ihr im bereits erschienenen Blogartikel – zusammen mit ein paar Drohnenaufnahmen und einem Video!

Wir fahren noch weiter und erreichen schließlich die Stadt Merimbula am gleichnamigen See. Es gibt hier eine wunderschöne Promenade, verschiedene Strände, köstliches Sea Food und natürlich den berühmten Boardwalk, ein etwa 3,5 Kilometer langer Steg entlang des Sees über Mangroven und vorbei an Austernfarmen. In den Sumpflöchern findet man große Krebse und hört die wirklich lauten Frösche ihr abendliches Lied singen. Ein Einheimischer sagt uns, dass auch hier Wombats in der Nacht die Wege kreuzen.

Hier könnt ihr die Geräusche des Sumpfes hören.
Merimbula Board Walk

Wirklich zu empfehlen ist der Merimbula Main Beach. Selbst in der aktuellen Hochsaison ist hier nicht so viel los wie an einigen anderen Stränden. Der Sand ist herrlich weich und die Wellen ordentlich hoch! Am Abend wird die Stadt in ein orange-gelbes Licht getaucht – ein herrlicher Anblick!

Merimbula Main Beach
Abendstimmung in Merimbula

Buchten, Pools und Seen

Ein Geheimtipp, um Stachelrochen zu sehen, ist die Kianinny Bay in Tathra. Zur Zeit, als wir da sind, arbeiten gerade ein paar Angler hier an der Vorbereitung ihres Fangs – den Tieren hier entgeht das allerdings nicht, und so stehen die Pelikane und Möwen in Reih und Glied, in der Hoffnung, einen Happen von den Fischabfällen abzubekommen.

Rochen in der Kianinny Bay
Futterzeit für hungrige Schnäbel

Wir beobachten noch eine Weile den schönen Rochen in der Bucht und machen uns dann auf die Weiterfahrt, wo wir auch bei anderen Stopps einige Tierchen beobachten können. Es soll nach Bermagui im Bega Valley Shire gehen. Das natürliche Gesteinsbecken, das den Namen Blue Pool trägt, ist ein beliebter Platz zum Baden an der Sapphire Coast. Leider will das Wetter nicht so richtig mitspielen und bei der frischen Brise traut sich nur eine hartgesottene Australierin in das kalte Nass.

Sapphire Coast
Kleiner Besucher an der Sapphire Coast
Blue Pool Bergamui

Folgt man der Küste noch ein Stückchen weiter nach Norden, erreicht man den Wallaga Lake, wo es eine Felsformation zu bestaunen gibt, die man Camel Rock nennt. Warum sie so heißt, erklärt sich wohl von allein; der Höcker ist gut zu erkennen! In so gut wie jedem National Park gibt es etwas zu sehen, und dieser hier bildet da keine Ausnahme. Es lohnt sich eigentlich immer, auf eine Roadtrip hier und da einen Halt einzulegen, um ein bisschen die Umgebung zu erkunden.

Camel Rock am Wallaga Lake

Zurück in die Vergangenheit

Auf dem Princes Highway führt plötzlich eine unscheinbare Ausfahrt zu einem Ort namens Tilba. Wir beschließen kurzerhand, einen kleinen Umweg zu nehmen und Central Tilba einen Besuch abzustatten. Wie sich herausstellt, hat sich diese Entscheidung mehr als gelohnt! In dem kleinen Dorf fühlt man sich, als wäre die Zeit stehengeblieben. Die süßen Häuser, Cafés und Geschäfte laden zum Spazieren und Erkunden ein.

Wunderschöne verspielte Fassaden in Central Tilba
Einen Besuch wert: Central Tilba

Zuerst führt es uns in die ABC Cheese Factory – eine Käserei, die seit 1891 in Betrieb ist und eine riesige Auswahl an besonderen Milchprodukten anbietet; einige davon haben bereits Preise gewonnen. Auch wir probieren uns ein bisschen durch und kaufen schließlich zwei verschiedene Käse von der freundlichen Verkäuferin.

Leckerer Käse aus der ABC Cheese Factory

In Central Tilba fallen einem besonders die vielen Details auf; sei es eine schöne Blumenvase vor einem Eingang, eine eingestaubte Tasse, die auf einer Veranda vor einem der Shops hängt, oder eine Reihe Bonbon-Gläser in einem Schaufenster, an dem man einfach nicht vorbeigehen kann. Wir decken uns mit ein paar Süßigkeiten ein, bevor wir uns schließlich auch etwas Herzhaftes in einer Bakery gönnen.

Schlaraffenland in Central Tilba
Wunderschöne Details in Central Tilba

Wenn ihr auf dem Princes Highway fahrt, lasst euch diesen Abstecher in die Vergangenheit nicht entgehen. Das Heritage Village ist wirklich einen Besuch wert!

Süße Robbenbabys und Joeys

Angekommen in Narooma werfen wir einen Blick auf die Karte und finden eine kleine Landzunge an der Tasmansee, wo es neben der beeindruckenden Felsformation namens Australia Rock auch Robben geben soll! Tatsächlich entdecken wir mindestens zehn von den süßen Tieren, die sich auf den Felsen ausruhen. Darunter auch eine ganz kleine, die uns neugierig anschaut. Zu nah soll man sich den Tieren allerdings nicht nähern, vor allem wenn sie Junge haben, können sie recht schnell aggressiv werden.

Robben auf einer Landzunge
Babyrobbe in Narooma

Wir bewahren also unseren Abstand und bewundern das Schauspiel, das die Robben für uns im Wasser veranstalten. Ein wahres Erlebnis am Wagonga Head! Allerdings muss ein Tag zum Arbeiten auch mal sein: Wir übernachten in Batemans Bay, einer Stadt etwa 280 Kilometer südlich von Sydney. In den Sommerferien zieht es hier unter anderem die Einwohner von Canberra an die Küste!

Nördlich von Batemans Bay liegt der Pebbly Beach und bei den aktuellen Temperaturen können wir etwas Abkühlung gut gebrauchen! Nach einem kleinen Spaziergang und nachdem wir einige Fotos mit Kamera und Drohne gemacht haben, entfliehen wir der Mittagssonne und gehen zurück Richtung Auto. Auf dem Weg dorthin begegnen wir jedoch einem ganz berühmten australischen Tier.

Pebbly Beach
Wunderschöne Landschaft um den Pebbly Beach
Detailaufnahme am Pebbly Beach

Eine überschaubare Herde Kängurus hat es sich unter den Bäumen bequem gemacht, sogar ein paar ganz kleine sind dabei! Der kleine Racker hat es uns angetan; die ganz jungen Kängurus nennt man auch liebevoll Joeys. Doch auch die älteren und größeren Exemplare sind beeindruckend – an die wollen wir uns allerdings nicht ganz so nah heranwagen!

Känguru am Pebbly Beach
Mittagessen beim Känguru

Der weißeste Strand und die goldene Stunde

Nach Sydney ist es nun nicht mehr ganz so weit, ein paar Ziele von uns liegen aber noch auf dem Weg! Da wäre zum einen der Lake Tabourie, wo es einen herrlichen Strand mit kristallklarem Wasser gibt, direkt vor Crampton Island. Zu dieser Insel kann man bei Ebbe sogar rüberlaufen! Ein wunderschönes Erlebnis für einen sonnigen Dezembertag.

Crampton Island
Endloser Strand und wenig Besucher

Unser nächstes Ziel ist Jervis Bay, der Ort mit dem angeblich weißesten Sand der Welt. Der Zugang kostet Geld und im Sommer ist hier wirklich viel los. Als die Dame im Kassenhäuschen das Kartenzahlgerät fallen lässt, sodass es zersplittert, und es plötzlich anfängt zu regnen, ist der Traum vom weißen Sandstrand fast für uns geplatzt. Zum Glück haben wir eine Alternative. Der Hyams Beach kurz vor der Bezahlschranke liegt ebenfalls in der Jervis Bay – allerdings ist der Strand nicht so überlaufen und genauso blendend weiß; sogar nach dem kurzen Wolkenbruch!

Hyams Beach in der Jervis Bay

Die Nacht verbringen wir auf einem Campingplatz in Kiama. Am Chapman Point Reserve gibt es außerdem schön gelegene Ferienhäuser und einen Surfstrand. Uns zieht es aber zum Kendalls Point, wo zur goldenen Stunde der Blick über die Bucht fantastisch ist. Die Storm Bay wird ihrem Namen auf jeden Fall gerecht! An der Spitze dieser Landzunge befindet sich außerdem das Kiama Lighthouse und das spektakuläre Blowhole, in dem das Wasser manchmal über 20 Meter in die Höhe geschossen wird!

Kiama Blowhole
Dämmerung in Kiama

Als wir am nächsten Morgen von Kiama aufbrechen, lassen wir es uns nicht entgehen, etwas weiter nördlich der Bombo Headland Quarry einen Besuch abzustatten. Dieses Gebiet ist bekannt für seine einzigartigen Felsformationen; die Klippen hier führen fast senkrecht nach unten und wirken mit ihren kantigen Formen fast so, als wären sie absichtlich so geformt worden.

Bombo Headland Quarry
Kleiner Besucher in felsiger Umgebung

Bevor es nun nach Sydney geht, fahren wir durch Wollongong. Das Wetter ist leider nicht hervorragend und wir verbringen nicht viel Zeit hier. Wir sind schon viel zu gespannt auf Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales, von der ihr im nächsten Artikel mehr erfahren werdet!

Wollongong

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